Weltethos

A: Zum Thema Weltethos:

I. Verpflichtung auf eine Kultur der Gewaltlosigkeit und der Ehrfurcht vor allem Leben. (Vgl. Dekalog – 5. Gebot: Du sollst nicht töten.)

II. Verpflichtung auf eine Kultur der Solidarität und eine gerechte Wirtschaftsordnung. (Vgl. Dekalog – 7. Gebot: Du sollst nicht stehlen.)

III. Verpflichtung auf eine Kultur der Toleranz und ein Leben in Wahrhaftigkeit. (Vgl. Dekalog – 8. Gebot: Du sollst nicht lügen.)

IV. Verpflichtung auf eine Kultur der Gleichberechtigung und die Partnerschaft von Mann und Frau. (Vgl. Dekalog – 6. Gebot: Du sollst nicht die Ehe brechen.)

Es sei darauf hingewiesen, dass zu den 4 Weltethos-Verpflichtungen 2018 auf dem Treffen in Toronto noch eine 5. hinzugekommen ist:

V. Verpflichtung auf eine Kultur der Nachhaltigkeit und der Sorge für die Erde. (Mit Blick auf den Unterricht wäre das – so ein Vorschlag von mir – mit Blick auf das 3. Gebot des Dekalogs zu vertiefen: Du sollst den Feiertag heiligen, denn der Feiertag galt in jüdischer Tradition auch den Tieren; zudem könnte diese Verpflichtung mit den Geboten 9. und 10. verbunden werden, in denen es darum geht, nicht zu begehren.)

B: Weltgebetstreffen

Parallel zu dem Parlament der Religionen finden Weltgebetstreffen statt, z.B.: 1986, 1993, 2002, 2008, 2009, 2011, 2016, 2019. Ein weiteres Treffen sollte 2020 in Rom stattfinden – aber: Corona-Pandemie verhinderte dies.

Der Dekalog von Assisi aus dem Jahr 2002 ist hier zu finden: https://www.vatican.va/content/john-paul-ii/de/letters/2002/documents/hf_jp-ii_let_20020304_capi-stato.htm (Es ist zu beachten, dass im September 2001 der Angriff auf das World Trade Center in New York stattgefunden hat.)

In diesem „Dekalog“ geht es um die Verpflichtung:

  1. Gewalt im Namen einer Religion abzulehnen,
  2. miteinander solidarisch zu leben und einander zu respektieren,
  3. es geht um Förderung des Dialogs, um einander vertrauen zu können,
  4. um das Recht jedes Menschen, ein würdiges Leben führen zu können, wie er es möchte und eine Familie zu gründen,
  5. nicht darum, das Trennende zu betonen, sondern trotz der Unterschiede einander zu verstehen suchen,
  6. einander Negatives aus der Vergangenheit zu verzeihen,
  7. die Menschen zu Wort kommen zu lassen, die nicht gehört werden,
  8. nicht angesichts des Bösen zu resignieren und Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit geben,
  9. Freundschaft zwischen Völkern zu fördern, damit auch technologischer Fortschritt nicht zur Zerstörung führt,
  10. Verantwortliche in den Nationen aufzufordern, solidarisch und für den Frieden zu handeln.