Aufgaben ab dem 1.3.
Wir haben gesehen, dass Jesus gegen Gewalt ist. Auch die frühen Christen, die ja eine Minderheit waren, sind gegen Gewalt gewesen und wurden auch immer wieder in manchen Bereichen massiv verfolgt. Trotz der Gewalt gegen sie, waren sie gegen Gewalt. Das änderte sich später – das wird Thema in der 7. Klasse sein.
Die Bibel ist jedoch ein Buch, in der sehr viel von Gewalt die Rede ist.
Die Texte findest Du hier:
Gott ist gegen Gewalt: Amos 2,6ff. – und wendet als Richter über Menschen Gewalt an. Menschen benehmen sich asozial, erniedrigen, töten, unterdrücken Menschen – und Gott wird Gerechtigkeit ausüben und die schlimmen Menschen bestrafen. Das hoffen die unterdrückten Menschen, die Menschen, denen Leid angetan wurde. Darum kündigt der Prophet Amos das Gericht an.
Angesichts der vielen Gewalt, der Kriege, hoffen die Menschen auf ein Ende der Gewalt. Gott wird Frieden durchsetzen: Jes 11,6-8. Das wird in vielen anderen Texten ausgesprochen.
Aber Gott wird nicht erst die erhoffte Zeit bringen. Bis sie da ist, sollen Menschen sich schon so verhalten, wie Gott es will, damit es nicht zu Gewalt kommt. So darf es auch keine Gewalt gegenüber Fremden geben: Ex 23,9.
Aufgabe 1:
(a) Lies die Texte sorgfältig.
(b) Schreib auf, welche Gewalttaten angesprochen werden.
(c) Wie sollen Menschen vorgehen – laut der Texte – damit keine Gewalt mehr stattfindet?
(d) Der Prophet Amos kündigt richterliche Gewalttat Gottes an. Kannst Du Dir vorstellen, dass das eine warnende Bedeutung hat, damit Menschen sofort die Verhältnisse ändern? Begründe.
Die biblischen Texte interpretieren an vielen Stellen auch massiv, dass Gott Gewalt gegen Menschen ausübt. In der damaligen Zeit war es üblich, dass Herren gewalttätig waren. Menschen waren den Herrschern ausgeliefert. Man kannte es nur so, vor allem auch in Zeiten, in denen das Volk Israel selbst in Kriegen besiegt wurde und sehr leiden musste.
In diesen Zeiten sagte es: Unser Gott ist mächtiger, gewaltiger – aber auch gewalttätiger – als euer Gott. Aus diesem Vergleich stammen einige Texte.
Aufgabe 2:
Kannst Du Dir vorstellen, dass Menschen, die unterdrückt werden, solche Gewaltträume / Gewaltphantasien haben? Schreibe dazu kurz etwas auf. Aus eigenen Erfahrungen – nach dem Motto: Den bring ich um, weil er…?
Aufgabe 3:
Merksatz bitte abschreiben und mit einem Rahmen versehen:
Die Bibel ist eine Sammlung von Schriften, die den Menschen und seine Schicksale nicht beschönigt. Sie stellen den Menschen dar – auch, wie er in Extremsituationen ist.
Schalom
Schalom heißt Frieden, Wohlergehen, Glück – kurz: alles Gute, das sich Menschen ersehnen. Frieden fällt den Menschen nicht einfach so zu. Frieden muss erkämpft, muss erarbeitet werden. Gott versucht den Menschen immer stärker auf seinen Weg des Friedens zu setzen, ihn dafür zu gewinnen.
Aufgabe 4: Gib den einzelnen Abschnitten zusammenfassende Überschriften.
1. Das Paradies (Genesis 1-2) bietet ein Bild des Friedens. Grundlage der Schöpfung: Gott sah, dass es gut war. Das zeigt auch die Sehnsucht des Menschen. Das ist die Grundlage, die die Menschheit lenkt: Sie hat in sich das Ziel, auf dieses Gute zuzugehen. (Entelechie: In sich das Ziel haben – Gott wird vollenden, Gewalt und Krieg beseitigen.)
2. Gott erwartet von Kain, dass er seine Sünde / Aggression beherrscht – er traut es ihm auch zu. Noah ist Vorbild: Er wandelt mit Gott…; Noah-Bund: Gott fordert Gewalttaten durch rechtliche Sanktionen einzuschränken (9,6). Josef ist ein Muster an Moral und Vergebung, weil gottesfürchtig. Diese Menschen zeigen, wie man sich als Mensch Gottes angemessen (friedvoll) verhält.
3. Kampf Gottes gegen Gewalt des Pharaos (Exodus) mit warnenden und sich steigernden Strafwundern. Sie waren angekündigt worden. Wenn Menschen sich Gott widersetzen, hat das Folgen.
4. Amos 1-2: Krieg Gottes wegen Verletzung von Menschenrechten. Gott ist gerecht, setzt Gerechtigkeit durch.
5. Wie sollen Herrscher sich verhalten? Nicht wie überall in der damaligen Welt: brutal und grausam. Sondern sie sollen Gottes Willen tun. Darum werden Herrschern Musterbeispiele für gutes Verhalten vor Augen gestellt: David, Salomo – aber gleichzeitig werden sie kritisiert, wenn sie sich asozial verhalten (Samuel-, Königs-, Chronikbücher).
6. Gott ist auf der Seite der Opfer. Das finden wir in vielen Psalmen. Ebenso finden wir in ihnen: Dass der Mensch den Schalom suchen soll, indem er nicht mehr Böses tut, sondern Gutes, das heißt z.B. nicht lügt, das spricht Psalm 34 aus. Gerechtigkeit und Frieden gehören für Psalm 85 und Jesaja 32,17 zusammen. Schalom hat also auch weitere Dimensionen.
Aufgabe 5: Jetzt rufe in Erinnerung, was wir zu Jesus erarbeitet haben! Und schreibe die dort abgeschriebenen Merksätze noch einmal.