Bitte beachten!:
Nur in den dafür vorgesehenen Schulstunden daran arbeiten.
Nicht hetzen, es geht nicht um Schnelligkeit.
Es geht darum, es nachzuvollziehen – und zwar kritisch nachzuvollziehen.
Es geht um Sorgfalt.
Es gibt keine Hausaufgaben.
Achtet auf Pausen.
Wir führen die Bearbeitung einzelner Religionen mit der Christenheit fort.
Christenheit: Einleitung
Aufgabe 1: (zu Beginn des Themas – nur wichtige Stichpunkte nennen! – Überlege auch mit Blick auf die Themen, die wir im Unterricht schon behandelt haben): Was weißt Du über den christliche/n
- GLAUBEN
- GOTTESDIENST
- GEBÄUDE
- SCHRIFTEN
- FEIERTAGE
- GESCHICHTE
Nur stichpunktartig ein paar Punkte aufschreiben.
Kurze Geschichte des christlichen Glaubens:
Über den Beginn christlichen Glaubens erfahren wir im Wesentlichen aus Texten der Bibel, aus dem Teil, der Neues oder Griechisches Testament genannt wird.
Jesus Christus war Jude und hat hauptsächlich im Norden von Israel, in Galiläa, gelebt und in den Jahren ca. 27-30 nach Christus gewirkt. Sein Ziel bestand darin, sein Volk Gott näher zu bringen und die Menschen zueinander zu führen. Er erwartete von der kommenden Gottesherrschaft (Reich Gottes) ein Leben, in denen es Menschen gut geht. Es gibt Gemeinschaft, Frieden, Freiheit, Wohlergehen – kurz: Schalom. In dieser Gemeinschaft waren Frauen, Männer, Kinder und wer auch sonst immer gleich. Dieser Erwartung entsprechend sollen sich die Menschen schon jetzt verhalten, also Gemeinschaft suchen, Frieden, Freiheit gewähren. Um die Botschaft zu bestätigen, wirkte er viele Wunder. Menschen begannen, sich für ihn zu begeistern. Er wählte Jünger aus, die seine Botschaft in ganz Israel verkündigen sollten. Seine Botschaft wurde von vielen und vor allem der Elite, auch der römischen Herrschaft abgelehnt. Er wurde bekämpft, gefoltert, am Kreuz hingerichtet. Viele Menschen berichten, sie haben Jesus als Auferstandenen erfahren, das heißt, in einer ganz besonderen Form seine Gegenwart erlebt. Darum bekam Jesus den Hoheitstitel: hebräisch: Messias = griechisch: Christus = der Gesalbte. Sie bekamen den Heiligen Geist Gottes und wurden mutig, trotz Bedrohungen die Botschaft Jesu weiterzusagen und weiter zu leben. Sie gingen in die gesamte damalige Welt. Überall kamen Menschen zum Glauben an Jesus Christus. Kleine Gemeinden entstanden, die sich vernetzten. Die Anziehungskraft bestand in der Verkündigung der Auferstehung von den Toten, dem sozialen Engagement, der Furchtlosigkeit vor staatlichen und gesellschaftlichen Repressalien. Der christliche Glaube verbreitete sich weltweit, Menschen aus allen Völkern haben ihn aufgenommen. Sie alle zusammen bilden eine Kirche.
Im zweiten Jahrhundert wurden die Schriften von Menschen gesammelt, die in zeitlicher Nähe zu Jesus lebten: die Evangelien, berichten über das Leben und die Worte Jesu; die Briefe des Apostels Paulus und andere, die Einblicke über das Leben der ersten Christen geben. Sie wurden im Neuen Testament, dem neutestamentlichen Kanon, zusammengefasst. Ebenso wurden sie den alttestamentlichen Schriften zugeordnet. Beide zusammen bilden die Bibel.
Aufgabe 2:
(a) Merke Dir die kursiv gedruckten Namen und Begriffe. Erstelle eine Liste, in der Du sie einträgst und dahinter die Bedeutung. Zum Beispiel: Jesus: … ; Hoheitstitel: … usw.
Der Glaube der Christen
Grundlegende Bekenntnisse des christlichen Glaubens:
1.
Das wichtigste Gebet der Christen, das von Jesus gelehrt wurde, ist das Vater unser:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
(Matthäusevangelium 6,9-13)
2.
Das sehr häufig gesprochene Bekenntnis ist das so genannte Apostolische Glaubensbekenntnis. Es ist in seinen Bestandteilen zum Teil sehr alt:
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.
3.
(a) Genannt seien noch die Goldene Regel, deren positive (!) Form Jesus am Herzen lag:
Was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut ihnen (Matthäusevangelium 7,12).
(Die negative Form: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ ist sehr weit verbreitet.)
(b) Das Doppelgebot der Liebe, das Jesus hervorhebt:
Das höchste Gebot ist das:
„Höre, Israel,
der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,
und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
von ganzem Herzen, von ganzer Seele,
von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft“.
Das andre ist dies:
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“.
Es ist kein anderes Gebot größer als diese.
Kurz:
Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.
(Markusevangelium 12,29-31)
4.
Das Magnifikat wird von Christen in der katholischen Kirche sehr häufig gebetet. Es ist das Gebet, das laut Lukasevangelium die Mutter von Jesus gebetet hat, als sie über Gottes Handeln angesichts ihrer Schwangerschaft staunte:
Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Auch dieser Text regt seit 2000 Jahren bis in die Gegenwart zahlreiche Menschen an – sehr intensiv rezipiert von Katholiken – nicht allein in der Musik, auch in der Kunst:
Die Christenheit kennt feste Gebetszeiten. Christliche Gebetszeiten orientieren sich an den jüdischen Zeiten:
Glocken läuten zu Tagesbeginn, in der Mittagszeit und am Abend. Diese Zeiten sind religiös bedeutsam, da sie auch traditionelle Gebetszeiten angeben. Der Tag ist in 12 Stunden aufgeteilt: von 6:00 Uhr bis 18:00 Uhr.
- Das Morgengebet (Laudes) um 6:00 Uhr,
- das Mittagsgebet (Sext) um 12:00 Uhr,
- das Abendgebet (Vesper) um 18:00 Uhr.
Auch für die Nacht gibt es Gebetsstunden, die aber heute von den Glocken nicht mehr angekündigt werden.
Diese Gebetszeiten werden allerdings nur von wenigen strenger eingehalten. Das Wort des Apostels Paulus, dass man ununterbrochen beten solle, das Leben des Glaubenden also ein einziges Gebet ist und aus dem Gebet heraus gelebt werden solle, muss im Sinne Jesu verstanden werden: Es geht nicht darum, ständig Worte zu machen, wie Jesus sagt, zu plappern, sondern damit ist eine Haltung gemeint. Die gesamte Haltung der Glaubenden soll eine der Heiligkeit sein. Das bedeutet: auf Gott bezogen sein. Und dazu bedarf es nicht vieler Worte. Darüber hinaus lehrt Jesus, nicht in der Öffentlichkeit zu beten, sondern mit Gott so in Kontakt treten, dass andere einen nicht sehen können. Es geht um die Verbindung zu Gott, nicht darum, von anderen überprüft und anerkannt zu werden. Das Vaterunser macht eine Ausnahme. Es ist ein Gemeindegebet. Wenn man es gemeinsam spricht, kann man sich dabei nicht profilieren.
Der Glaube lässt sich in etwa so zusammenfassen:
- fast alle Punkte aus dem Abschnitt Judentum sind hier zu nennen – sie sind die alttestamentliche Basis: https://mini.evangelische-religion.de/judentum-1-glaube/
- Darüber hinaus bekennen Christen, dass in Jesus Christus Gott geredet und gehandelt hat. Und darum wird Jesus „Gottes Sohn“ genannt. Damit wird die einmalig enge Beziehung beider ausgesprochen, die Einheit. Nicht die Zeugung! Die Christenheit ist keine heidnische Religion, sondern eine die vom Judentum herzuleiten ist. Gott ist nicht Zeus. Der Heilige Geist, von dem im Lukasevangelium gesprochen wird, ist feminin. Es ist der Schöpfergeist, der in Maria Jesus Christus erschafft.
- Gott hat geredet und gehandelt, damit der Mensch befreit von der Angst vor der Sünde, vor dem Gesetz, vor dem Tod sein Leben im Sinne Gottes leben kann.
- Von daher sind Freiheit, Verantwortung und Einsatz für das Leben in Liebe grundlegend. Das entspricht einem Leben aus dem Geist Gottes heraus.
- Aus dieser Haltung heraus sind sehr viele Hilfsorganisationen entstanden, die weltweit aktiv sind.
- Gott hat das Gericht über die Menschen selbst im Leiden und Sterben von Jesus Christus getragen. Darum müssen Christen keine Opfer mehr darbringen.
Aufgabe 3:
Erstelle eine Mindmap mit wichtigen Aspekten zum Thema Glauben, berücksichtige dabei die Mindmap, die Du zum Judentum erstellt hast. Aber Vorsicht! Nicht alles passt.
Strömungen in der gegenwärtigen Christenheit
Die Christenheit ist in sehr vielen Strömungen unterteilt. Es geht von Menschen, die stark an verschiedenen christlichen Traditionen gebunden sind bis hin zu Menschen, die sich von allen Traditionen lösen bzw. sie glaubensfremden Traditionen unterwerfen wollen. Innerhalb der Christenheit haben sich auch unterschiedliche Strömungen entwickelt, die gegen es ankämpfen.
Die größte Konfession ist die Römisch Katholische Kirche. Die Gläubigen leben in einer hierarchisch aufgebauten Gemeinschaft, in der außer Jesus Christus auch andere Größen eine wichtige Bedeutung haben, freilich eine unter Jesus Christus stehende: Maria, die Mutter Jesu und viele Heilige. Das Erlebnis der Anwesenheit Jesu Christi in der Messe, besonders beim Abendmahl ist hervorzuheben.
Viele kleinere – eher protestantische/evangelische Konfessionen -verbinden sich im Ökumenischen Rat der Kirchen. Kennzeichen für Protestantismus ist eigentlich: Gebundenheit an Jesus Christus, die biblische Schrift, den Glauben – und die Betonung der Gnade/Barmherzigkeit Gottes. Das alles verbunden mit dem Bestreben, in gewisser Weise Rationalität hervorzuheben.
Neben diesen ist auch die Orthodoxe Kirche zu nennen. Für sie spielt die liturgische Tradition eine sehr große Rolle (Gesang, heilige Handlungen).
Eine der größten Gruppen sind die charismatischen/pfingstlerischen Gemeinschaften. Das Gewicht liegt in diesen darauf, Gott im Heiligen Geist zu erleben, zu spüren. Sie sind vielfach (noch) nicht so organisiert.
Aufgabe 4: Merke Dir die Namen und die Besonderheiten der jeweiligen Strömung.
Das neuzeitliche protestantische Christentum ist sehr stark von der Wissenschaft geprägt worden. Von daher wird die Bibel mit Hilfe geisteswissenschaftlicher Methoden untersucht. Wer darüber mehr wissen will (freiwillig!) kann hier Infos finden: https://mini.evangelische-religion.de/bibel-2-exegese/
Kirche
Das Wort Kirche bedeutet: Zum Herrn (Jesus Christus) gehörend (Kyriakos). Damit verbunden war zunächst kein Gebäude. Christen hatten in der Zeit der Verfolgung im Römischen Reich keine festen Gebäude, in denen sie sich treffen konnten. Jeder und jede Glaubende war Kirche, war Haus für den Geist Gottes. Als dann die Christen stärker wurden, haben sie ihren Glauben immer wieder in wunderschönen Gebäuden Ausdruck werden lassen. Mächtig ist die Hagia Sophia im alten Konstantinopel (6. Jahrhundert) – heute Istanbul. Mächtig ebenso der Petersdom in Rom (16. Jahrhundert). Aber auch leicht, nach oben strebend – die gotische Bauart, wie sie zum Beispiel die Kathedrale von Notre Dame in Paris (12. Jahrhundert) wiedergibt. Auch wenn Christen solche Gebäude nicht nötig haben, so helfen sie doch den Glauben zu leben. Und so wird in den Kirchen gepredigt, gesungen, geweint und gelacht, gebetet, nachgedacht.
Vielfach ist im Kontext von Kirchen große Kunst entstanden, zum Beispiel Musik verschiedenster Art.
Wie es in einer katholischen Kirche aussieht, wird hier aus katholischer Sicht dargestellt – Kirchen anderer Konfessionen sehen vielfach anders aus – und an manchen Orten der Welt feiert man auch den Gottesdienst in Hütten, unter Bäumen, an Bächen oder in riesigen Hallen, zum Beispiel den Megakirchen. Hier geht es um die normale katholische Kirche – kann mich nicht entscheiden, welchen Clip ich löschen soll (welchen findest Du besser?):
Wenn Du manches noch einmal nachlesen willst, dann findest Du hier weitere Infos: https://mini.evangelische-religion.de/kirche-2-in-einer-kirche/
Nachtrag: In einer Orthodoxen Kirche:
Feiertage und Riten
Das christliche neue Jahr beginnt mit dem ersten Advent. Die vier Adventssonntage enden dann mit Weihnachten.
Die nächsten großen Feste sind Gründonnerstag – Karfreitag – Ostersonntag.
Danach kommt das Pfingstfest.
Woran wird also an den genannten Feiertage erinnert? Fasse zusammen: Gründonnerstag: … ; Karfreitag: … ; Ostern: … ; Pfingsten: …
Aufgabe 5: wenn Du einen Feiertag nicht einordnen kannst, dann kannst Du es hier auffrischen: https://mini.evangelische-religion.de/liebe-gottes-feiertage-und-sakramente-2/
Aufgabe 6 (am Schluss des Themas): Du bekommst von Deinem Freund/Deiner Freundin einen Brief. Darin heißt es: Ich habe neulich etwas vom christlichen Glauben gehört. Weißt Du, was damit gemeint ist?
Beantworte diesen Brief – auf einer DINA4 Seite (nicht auf dem Blatt – also nicht zwei DIN A 4 Seiten!) – mit den wichtigsten Informationen. Die zweite Seite des Blattes solltest Du für Zeichnungen verwenden, damit sich die Brief-Freundin / der Brief-Freund manches besser vorstellen kann.