WARUM DIE BESCHÄFTIGUNG MIT RELIGION?
Aufgabe 1: Mach Dir zuerst eigene Gedanken zu diesen Fragen – und schreibe sie auf:
a) Warum beschäftigen Menschen sich mit Religion?
b) Warum gibt es Religionsunterricht?
Beachte die Aufgaben am Schluss dieser Darlegung!
Kultur
Die christliche Religion ist die Grundlage unserer Kultur: Gesetze, Verhaltensweisen, Kunst (Musik, Literatur, Bilder), Architektur, Philosophie, Wirtschaft, Wissenschaften sind ohne unsere christliche Tradition nicht denkbar. Wenn man sie verstehen will, dann muss man ein wenig über unsere Tradition wissen.
Religionen
Auch wenn der eine oder andere Mensch Religion für unwichtig hält: Religionen bestimmen unseren Alltag. Nicht mehr allein die christliche Religion, sondern immer stärker auch der Islam, der Buddhismus und auch der Hinduismus – und viele andere Formen von Frömmigkeit, so die Esoterik. Wenn ich das, was in unserer Gesellschaft geschieht, verstehen will, komme ich an den Religionen nicht vorbei.
Alltag
Überall begegnet Religion: in den Zeitungen, im Fernsehen/Radio, im Internet, in Büchern, auf den Straßen, in der Werbung.
Lebens-Übergänge
- Religion ist für die meisten Menschen an wichtigen Abschnitten ihres Lebens bedeutsam:
- Übergang ins Leben: Geburt – Taufe: Es wird der Segen Gottes für das Kind erbeten;
- Übergang ins Kindesalter: Schule – Einschulungsgottesdienste: Es wird die Hilfe Gottes erbeten;
- Übergang ins Erwachsenenleben – Konfirmation: diese für viele Menschen schwere Zeit, in der sie sich erst selbst finden müssen, wird Gott anvertraut;
- Übergang ins Eheleben – Trauung/Hochzeit: Es wird für den neuen, den gemeinsamen Weg um Gottes Hilfe gebeten;
- Übergang in den Tod/Sterben – Beerdigung: Der verstorbene Mensch wird in Gottes Hand gelegt. Das schenkt Trost – auch für den Gedanken an den eigenen Tod.
Schwere Lebenssituationen
Im Leben gibt es viele Ereignisse, für die man dankbar ist, und Ereignisse, in denen man große Probleme hat: Da ist es gut zu wissen, dass man nicht allein ist. So zum Beispiel im Zusammenhang von Krankheiten, bei Problemen mit anderen Menschen und im Beruf, in Fragen von wichtigen Entscheidungen. Überall da suchen Menschen Gottes Nähe – und Religion zeigt auf, dass es die Möglichkeit gibt, sich Gott zuzuwenden: Du bist nicht allein. Dazu gibt es auch wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen, dass der Glaube viele Menschen in ihrer Not/Krankheit stärkt, sie stabilisiert, ihnen Kraft gibt, durchzuhalten… An Gott kann man sich wenden, wenn man sich allein fühlt.
Gemeinschaft
Religion gibt aber auch Gemeinschaft: Man feiert miteinander, man hilft einander so gut es geht, man trauert miteinander, singt gemeinsam Lieder und hört Gottes Wort. Gemeinschaft ist ein wichtiges Element in der Religion. Auch wenn bei uns in Mitteleuropa dieser Punkt oft nicht mehr so deutlich wird, weil wir uns lieber nur mit der eigenen Familie beschäftigen, so gibt doch auch heute noch Religion Gemeinschaft in vielen Lebensphasen. Darüber hinaus freilich: Gemeinschaft auch mit Gott.
Gefahren
Religionen können auch gefährlich werden, wenn sie in die Hand von Übeltätern kommen. Alle Gruppen haben die Tendenz, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, ihre Ansicht als die anzusehen, die für alle gelten muss. Das gilt für Parteien, Gruppen in Wirtschaft und Wissenschaft – aber auch für Religionen und Weltanschauungen. Wir erkennen auch in unserer christlichen Religion Zeiten, in denen sie sich nicht so verhalten hat und verhält, wie Gott es möchte. Sie war grausamen und herrschsüchtigen Menschen und Gruppen ausgesetzt.
Wer bin ich?
Religion denkt über den Menschen nach: Wer bin ich eigentlich? Warum bin ich? Warum verhalte ich mich so – wie ich mich verhalte? Was ist Liebe?
Jesus Christus
Großen Einfluss hatte Jesus Christus auf unsere Tradition aber auch auf viele andere Religionen. Er hat gezeigt, dass man Schwache ehren soll, dass man Menschen achten muss, sich für sie einsetzen soll. In Folge seiner Lehre sind Krankenhäuser entstanden, die Diakonie/Caritas, die Schwachen in der Gesellschaft helfen. Durch Jesus wurde auch etwas anderes wichtig: Jeder einzelne Mensch ist wertvoll und er ist verantwortlich für das, was er tut.
Neugierig bleiben
Viele von uns sind neugierig. Wir wollen alles wissen, was es so auf der Welt gibt, wollen es kennen lernen, in Erfahrung bringen. Manche Menschen sind nicht mehr neugierig. Sie werden oft auch immer langweiliger. Und das gilt auch in dieser Hinsicht: Wir sind neugierig: Gibt es Gott? Wenn es ihn gibt: Wer ist er, wie ist er? Was hat Gott mit mir zu tun? Jesus hat uns gesagt, dass Gott uns Menschen liebt – mich auch? Neugierige Menschen wollen das herausfinden. Religion ist etwas für Neugierige… Und darum lernt man auch berühmte Menschen kennen, die etwas über Gott zu sagen wissen.
Gott
Religion darum – und das ist die Grundlage -, weil Glaubende erkennen, dass Gott eine Größe ist, mit der wir Menschen in allen Bereichen unseres Lebens rechnen müssen. Die folgenden Seiten werden das immer wieder ansprechen.
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Aufgabe 2:
(a) Wenn Du das alles liest und bedenkst, was würdest Du sagen:
Welche Bedeutung hat Religion?
Warum gibt es Religion?
Beide Aspekte gehen ineinander über. Denke darüber nach, welche Bedeutung sie für das Individuum hat und für die Gesellschaft. Hat sie für beide unterschiedliche Bedeutungen, überschneiden sie sich…? Zeichne zwei Kreise – Kreis „Individuum“ und Kreis „Gesellschaft“ – und schreibe die jeweiligen Bedeutungen hinein. In die Überschneidung schreibe das, was Dir dazu einfällt.)
Formuliere einen Merksatz: Religion…
(b) Nimm noch einmal die Notizen zum Thema Sondergruppen/Sekten zur Hand. Was meinst Du: Warum wenden sich Menschen Sekten/Sondergruppen zu?
(c) Lies noch einmal die Notizen zu den Propheten: Welche Bedeutung hatte Religion in den Zusammenhängen der Prophetie?